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Reisebericht

Ein Reisebericht von Tommy Berst zum Sommertreffen 2019


Ein Woche vorher:
während der ein oder andere seine Entscheidung nach Sonsbeck zu fahren noch vom Wetterbericht abhängig macht, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für das Sommertreffen der MGFN schon auf vollen Touren.
In diesem Jahr möchten die Mitglieder ihren Fahrzeugbestand dem mehr oder weniger fachkundigen Publikum präsentieren, dh. für jeden einzelnen putzen bzw auch schrauben.
Ich sehe dem Treffen ganz gelassen entgegen, bin ja schliesslich nur Gast und habe diesmal nur 40km Anreise.
Das einzige Problem das ich habe ist die Tatsache das meine Stelvio einen kapitalen Motorschaden hat und ich am Donnerstag meine Cali anmelden muss. Desweiteren habe ich versprochen einen Kuchen zu backen der diesmal höchsten Ansprüchen genügen muss.
Also mache ich Sonntags vorher noch eben einen Ölwechsel, stelle die Kupplung ein, tausche den Lenker, und baue schon mal die Ventildeckel runter zum Ventileeinstellen.
Wer nun meint ich hätte aus den Vorbereitungen für Collenberg etwas gelernt, der irrt. Wie immer im Leben, zumindest in meinem, klappt nichts auf Anhieb, aber ich habe ja noch viel Zeit Montag, Dienstag, Mittwoch, lange arbeiten und kein Lust abends noch was zu tun. Dafür Donnerstag den halben Tag frei, genug Zeit zum anmelden backen und schrauben. Um 2 Uhr stehe ich auf dem Strassenverkehrsamt und bekomme die Nr. 117. Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigt mir das wir bei 107 sind, sollte also nicht allzu lange dauern.
Bis zur Nr 114 gehts schnell danach wechseln die Zahlen in den 300er Bereich dann in den 3000er. Das System erschließt sich mir nicht, erinnert mich nur irgendwie an Asterix und Obelix, als sie im Haus waren das Verrückte macht Hilft nix, warten. Irgendwann, also um genau zu sein 2Std 15min später, bin ich dran und um 16.30 pünktlich zum Schalterschluss kann ich die heiligen Hallen mitsamt Schildern und Papieren verlassen. Derweil ich mich auf dem Strassenverkehrsamt ausgeruht habe, haben Angelika Tino und ihre fleißigen Helfer angefangen den Kartoffelsalat fürs Wochenende zu machen.
Der Plan war, das ich meinen Kuchen zu ihr bringe und er mit dem K-salat nach Sonsbeck fährt.
Pläne sind eigentlich nur Wünsche stelle ich mal wieder fest und rufe Angelika an um ihr mitzuteilen das ich ihn morgen selber rüberbringe. Zu Hause angekommen mache ich mich frisch ans Werk (bin ja ausgeruht) und zaubere aus allen Zutaten ein Blech halb Apfel halb Kirschkuchen. Zu meinem Erstaunen geht alles reibungslos.
Um 20.30 ist alles erledigt.


Es ist Freitag morgen, zu Hause noch schnell ein paar Sachen in den Koffer gepackt, Kittty und den Kuchen verstaut und gegen 10.30 gehts mit dem Sprinter nach Sonsbeck. Dort angekommen staunen einige nicht schlecht als ich den Kuchen mit den Worten 'kleine Spende von mir ' auf den Tresen stelle.
Ich halte mich nicht lange auf und fahre weiter zu meiner Werkstatt wo die Cali mit offenen Ventildeckeln auf mich wartet. Erst mal Nummernschild anschrauben, passiert mir nicht nochmal das ich ohne durch die Gegend fahre wie vor Jahren 😁 Die Ventile sind schnell eingestellt und ich puzzle noch ein bisschen rum als um 14.30 ein Grollen sich nähert. Lafranconis, denke ich Christian Beck hat den Weg zu mir gefunden. Gegen 15.00 machen wir uns auf den Weg.
In Sonsbeck auf dem Markt treffen wir Marcus Vollmer und gemeinsam fahren wir Richtung Treffen, jedoch nicht ohne vorher am Geldautomaten anzuhalten. Als wir da so stehen, fährt ein älterer BMW Fahrer vorbei, grüsst, dreht um, hält an und fängt an zu erzählen nachdem er uns begrüsst hat. Auf die Frage wo wir denn hin wollen erzählen wir vom Treffen und er entscheidet sich spontan mitzukommen.
Am Platz angekommen melden wir uns an und bekommen eine Verzehrkarte die hinter dem Tresen an eine Wand geheftet wird.
Danach beginne ich sofort die Checkliste abzuarbeiten und hole mir nen Kaffee.
Punkt 1 : Getränke sind reichlich vorhanden Der Kaffee ist heiss und das Bier kalt. ♡
Punkt 2 : Essen. Es gibt Kuchen :-) Gegrilltes selbstgemachter Kartoffelsalat und morgens deftiges Frühstück♡
Punkt 3: Camping. Das Gelände ist gross und es stehen auch schon einige Zelte♡
Punkt 4: Lagerfeuer. Es ist eine grosse Feuerschale und genügend Brennholz vorhanden♡
Punkt 5: Wetter. Perfekt zum feiern

4 Herzchen und ein Smilie, das riecht stark nach Gütesiegel richtigrum, aber erst am Ende
Bevor ich dazu übergehe Punkt 1 in Richtung Kaltgetränke zu überprüfen baue ich erst mal mein Zelt auf.
Inzwischen kommen noch einige Treffenwillige unter anderem auch Bernd und Ralf. Da Bernd noch Dichtungen braucht die ich in meiner Werkstatt habe verschiebe ich die Überprüfung der Trinktemperatur der Kaltgetränke auf später .
Es ist schon beeindruckend was die MGFN für Fahrzeuge ihr eigen nennen dürfen.
Unter einem weissen Zelt stehen mehrere V7 , Gespanne eine Centauro eine T5 usw. Alle werden natürlich genauestens begutachtet und geben Anlass für zahlreiche Gespräche
Zwischendurch hole ich mir immer wieder einen Kaffee und muss feststellen das der Kuchen wohl nicht bis zum nächsten Tag reichen wird. Scheint allen zu schmecken
Als Bernd wieder fahren möchte, fahre ich mit ihm, um ihm die Dichtungen zu geben.
Zurück am Platz parke ich die Cali am Zelt ohne sie umzuwerfen
Schnell den kleinen Bieranzug angezogen un zurück zu den anderen.
Der Tresen steht in einer alten Scheune in der sich auch die Musikanlage, welche von Jens zu meinem Wohlwollen mit der richtigen Musik gefüttert wird, sowie ein Nagelklotz und ein Kicker welche schon beide gut genutzt werden.
Hinter dem Tresen steht ein alter Rundmotor mit einem Hahn aus dem Altöl (hochprozentiger Lakritzschnaps) ausgeschenkt wird.
MUSS ICH NATÜRLICH AUCH TESTEN - LECKER !!

So nimmt der Abend seinen Lauf, mit guter Musik, leckerem Essen, perfekt gekühlten Getränken, Lagerfeuer, interessanten und lustigen Gesprächen.
Gegen 2.00 Uhr gehe ich schlafen, nachdem mein Schlafsack schon 3 mal nach mir gerufen hat. Auf dem Weg zum Zelt höre ich aus den Lautsprechern ' Nothing else matter' DANKE JENS .
Ich setze mich noch auf eine Zigarette vor das Zelt, sehe mir die Sterne an, und denke jau, das Leben kann schön sein.


Samstagmorgen, die Sonne meint es gut mit uns.Um 9.30 verlasse ich halb gar mein Zelt. Einige Frühaufsteher 😁sitzen schon mit Kaffee an den Tischen. Hoffentlich haben die mir noch was übrig gelassen, denke ich und mache mich auf den Weg zum Tresen. Dieter an dem Bräter macht Rührei und Kaffee ist lang da. Mein Morgen ist gerettet.
Marcus sitzt an einem der Tische, ich setze mich zu ihm. Sein innerer Wecker hat ihn um 7 Uhr geweckt, meiner hatte zum Glück Stromausfall
Nach und nach trudeln immer mehr Tagesgäste ein. Für mittags haben wir geplant ein kleine Runde zu drehen, ist ja schliesslich kein unbekanntes Gebiet, somit können wir aus mehreren Zielpunkten einen aussuchen. Wir entscheiden uns für Orsoy genaugenommen die Eisdiele meines Vertrauens am Stadttor
Gegen mittag kommen Thorsten und Ralf und nach ein paar Erfrischungsgetränken brechen wir gegen 15.00 Uhr zu unserer Runde auf. Als ich auf die Cali steigen will bemerke ich das ich immer noch die Schlappen von heute morgen anhabe. Hm, soll ich, früher biste auch so gefahren, nee schnell noch andere Schuhe anziehen und dann gehts los. Erst mal zur Tanke danach über Kapellen, Issum, Kamperbrück, Kamp-Lintfort vorbei an Repelen und Baerl nach Orsoy. Meine alte Hausstrecke. Hier kenne ich jeden Maulwurf mit Vornamen teilweise bis in die 10. Generation zurück. Wenn man mir die Augen verbinden würde und einen Arm auf den Rücken käme ich trotzdem an, zwar nicht in Bestzeit wie früher, aber ich käme an.
Hinter Kapellen fährt eine grosse Gruppe Motorräder vor uns her so das wir die 5er Kombination vor Issum mit den erlaubten 50 km/h hinter uns lassen und nicht wie früher mit 120 km/h mit einem Ohr auf dem Boden schleifend Hinter Issum biegt die Truppe nach rechts ab, wir nach links Richtung Kamperbrück. Da ich vorne weg fahre bekomme ich nicht mit das die anderen während des Abbiegens von einem weissen Ritter samt Burgfräulein auf einem weissen Ross eines namhaften deutschen Herstellers mit drei Buchstaben überholt werden. In der ersten Kurve ist er neben mir und überholt mich ganz blöd.
Die Cali guckt mich fragend an, ich die Cali. Ein weisser Ritter auf meiner Hausstrecke macht die Welle? Geht gar nicht!
Vor der nächsten Kurve in den 4., schnell noch Maulwurf Heinz am Wegesrand gegrüsst, der müsste auch schon ein biblisches Alter haben, und aufrecht sitzend an dem weissen Ritter vorbei.
Jetzt ärgere ich mich doch ein bisschen das ich die Schlappen nicht anbehalten habe Ich wedel gemütlich über die Landstrasse, der Ritter ist offensichtlich von seiner Gaskrankheit urplötzlich geheilt. Als wir an die nächste Kreuzung kommen hält er jedenfalls gebührenden Abstand.
Nach kurzer Zeit kommen auch die anderen und ohne weitere Vorfälle erreichen wir Orsoy.
Ralf und Thorsten sind überrascht was wir für schöne Strecken am Niederrhein haben.
Wir lassen uns Eis Kaffee und Kuchen schmecken und treten nach ca einer Stunde den Rückweg an.
Am Platz angekommen beschliessen wir nochmal Punkt 1 und 2 zu überprüfen, schliesslich wollen wir ja sicher sein das das Treffen unser Gütesiegel auch wirklich verdient hat.
Gegen 20.00 Uhr kommt Andreas, ganz old school mässig nur mit Schlafsack bewaffnet.
Wenn ich so im nachhinein drüber nachdenke waren ganz schön viele von uns da. Prima Den abend verbringen wir mit quatschen trinken essen, feiern eben.
Alle anwesenden Freundeskreismitglieder sind der Meinung das das Treffen unser Gütesiegel verdient hat, und zwar richtigrum.
Gegen 2.00 Uhr gehe ich mit einem Lächeln zum Zelt. Schade das die Wochenenden immer so kurz sind.
Am nächsten Morgen ist zusammenpacken angesagt und nch dem Frühstück gehts nach Hause.
Mal sehen wie das Wintertreffen wird, ist ja nicht ganz so lange bis dahin .

Copyright:
Es handelt sich bei dem Reisebericht um mein geistiges Eigentum.
Es darf zu privaten Zwecken geteilt werden.
Die Veranstalter des Treffens dürfen ihn auf ihrer Homepage veröffentlichen.



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Vielen Dank an Tommy für diesen Tollen Bericht.





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